Je mehr Licht die Pflanzen bekommen, desto mehr Wasser verbrauchen sie auch. Passionsblumen wachsen mitunter sehr schnell, durchaus 10cm pro Tag und brauchen dementsprechend Nachschub an Wasser und Nährstoffen. Staunässe sollte allerdings auch im Sommer stets vermieden werden. Passionsblumen können sonst sehr schnell an Wurzelfäule zugrunde gehen. Auf Vorrat gießen funktioniert daher nicht. Überschüssiges Wasser im Untersetzer muss entfernt werden.
Passionsblumen sind von Natur aus Starkzehrer und benötigen in der Wachstumsphase entsprechend viele Nährstoffe. So viel Wasser sie brauchen, so viele Nährstoffe benötigen sie während Wachstums- und Blütephase. Ich benutze einen flüssigen Volldünger (8-8-6) für alle meine Kübelpflanzen, sowie granulierten Stauden- oder Rosendünger für die ausgepflanzten Exemplare. Für gewöhnlich dünge ich meine Kübelpflanzen bei jedem, oder zumindest jedem zweiten Gießvorgang. Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Die Düngergaben werden dann zum Herbst hin wieder schrittweise reduziert.
Viele Hobbyisten schwören auf Wuxal oder Hakahpos (grün, blau, rot). Man beginnt für gewöhnlich mit 0,5-1,0‰ und steigert sich auf 2-3‰ Konzentration. Dabei ist es möglich, den Dünger ein Mal pro Woche auszubringen oder die Dosierung über mehrere Tage entsprechend zu verteilen. Hakaphos grün empfiehlt sich für die vegetative Phase nach dem Frühjahr und Hakaphos rot dann im Sommer für die Blühphase.
Im Winter sieht das ganze wiederum anders aus. Nutzt man keine künstliche Lichtquelle, fährt der Stoffwechsel der Pflanzen, aufgrund des geringeren Angebotes an Licht, herunter. Deshalb sind die Pflanzen im Winter deutlich trockener zu halten. Zu viel Wasser im Winter kann dazu führen, dass die Wurzeln faulen und begünstigt die Vermehrung von Schädlingen. Passiflora vitifolia z.B. halte ich im Winter sehr trocken.
Erhalten Passionsblumen zu wenig Nährstoffe, neigen sie zur Chlorose. Diese zeigt sich durch hellgrüne Blätter mit deutlich hervortretenden dunkelgrünen Adern. Es fehlen dann entweder die grundlegenden Nährstoffe oder bei rotblühenden Arten ggf. Eisen. Chlorose kann auch durch zu kaltem Standort herrühren, wenn die Wurzeln in nassem und kalten Substrat stehen. Manchmal sind Sorten aber auch grundsätzlich chlorotisch, da die Kreuzung dies in den Genen trägt.