Rückschnitt


Wer Passionsblumen in der Wohnung überwintern möchte, weiß, wie wichtig ein Rückschnitt ist. Über den Sommer wachsen die Pflanzen mitunter zu riesigen Exemplaren heran, die auf kaum eine Fensterbank passen dürften.

Leider scheiden sich bei dem Thema Rückschnitt die Geister. Ich persönlich empfehle den Rückschnitt von der Überwinterungstechnik und den Gegebenheiten vor Ort abhängig zu machen. Ist wenig Platz für die Überwinterung gegeben, werden vor dem Einräumen im Herbst vor allem die Triebe geschnitten, welche Seitentriebe sind und überhängen. Je nachdem wie viel Platz man zur Verfügung hat, kann man die Pflanzen bedenkenlos, um ein Drittel, zwei Drittel oder noch mehr, einkürzen. Die Pflanzen werden zunächst grob vom Rankgerüst im Garten entfernt und alle schwachen Triebe werden abgeschnitten. Die kräftigsten Triebe kürzt man stark ein und bindet sie an Bambusstäben auf. Im Optimalfall bleiben der Pflanze noch einige belaubte Triebe erhalten. 

Ich persönlich schneide meine Pflanzen im Frühjahr, da ich für die Überwinterung deutlich mehr Platz habe. Das empfehle ich schon daher, weil während der Überwinterung immer einige Triebe eintrocken oder vergeilen (lange dünne helle Triebe). Diese schneide ich dann direkt beim Ausräumen aus dem Winterquartier ab und die Pflanze treibt zum Start der Saison wieder frisches Grün aus.

Es gibt allerdings durchaus auch Passionsblumen, die möglichst lang gehalten werden sollten, da diese erst ab einer gewissen Länge überhaupt blühen. Dazu gehören u.a. einige Exemplare der Laurifolia-Gruppe wie z.B. Passiflora x decaisneana oder Passiflora venusta. Diese Pflanzen gedeihen und blühen ohnehin am besten im Gewächshaus oder Wintergarten, wo im Bestfall mehr Platz zur Verfügung steht.