Kübelkultur



Die Kultur der Passionsblumen im Kübel stellt oftmals den besten Kompromiss aus Mobilität der Pflanze und verfügbarem Erdvolumen dar. So können auch größere Kübel noch auf stabilen Pflanzuntersetzern mit Rollen gestellt werden, was das Einräumen der Pflanzen für die Überwinterung und den kurzzeitigen Schutz vor Stürmen erleichtert.

Der Kübel wird vor dem Bepflanzen entsprechend so präpariert, dass für guten Wasserabzug durch eine Drainageschicht aus Blähton, Sand, Tonscherben oder Perlite gesorgt wird. Andernfalls bildet sich zu schnell Staunässe im Topf - tödlich für Passionsblumen. Wie bei allen Kulturen in einem geschlossenen Topf, sind Düngergaben wichtig, da die Pflanze sich nur aus den ihr von außen zugeführten Nährstoffen versorgen kann.

Da es sich bei den meisten Passionsblumen um Kletterpflanzen handelt, benötigen sie zum Wachsen irgendeine Art von Klettergerüst. Bei der Gestaltung der Kletterhilfen sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Einzig die Dicke des Gerüstes spielt eine Rolle. Anders als z.B. Blauregen oder Schlingknöterich, die sich auch um dicke Pfeiler winden können, benötigen die Sprossranken der Passionsblumen dünnere Kletterhilfen. Gespannte Schnüre oder Drähte, Wildschutz- oder Maschendrahtzäune eignen sich hervorragend.

Passionsblumen kommen im Kübel gehalten sowohl als Solitärpflanzen gut zur Geltung, als auch im Gruppen auf Balkon und Terrasse und vermögen so einen natürlich wachsenden Sichtschutz zu bilden. Sie bevorzugen hier einen sonnigen, aber windgeschützten Standort. Je nach Kübelgröße und Rankhilfe ist unbedingt auf sicheren Stand zu achten. Andernfalls werfen bereits leichte Windböen die Pflanzen um.

Kommen die Pflanzen im Frühjahr aus dem Winterquartier, sollten die Pflanzen langsam an die direkte Sonneneinstrahlung bzw. UV-Strahlung gewöhnt werden. Es empfiehlt sich das Ausräumen auf einen bedeckten Tag zu legen und die Pflanzen anfänglich halbschattig zu halten und dann schrittweise die Sonneneinstrahlung zu erhöhen. Es können dann zwar immer noch Sonnenbrand auf den alten Blättern aufritten, aber das neue Laub wird sich ohne Schäden entwickeln, da es bereits an die UV-Konzentration gewöhnt ist.

Als Faustegel für den Zeitpunkt des Herausstellens hat sich bewährt, so lange zu warten, bis die Nachttemperaturen ständig oberhalb von 7°C, eher noch über 10°C liegen. Tropische, wärmeliebende Arten sollten erst ab dauerhaft 15°C rausgestellt werden. Das Einräumen beginnt dann bei empfindlichen Arten meist ab dem frühen Herbst. Robustere Sorten können meist bis kurz vor dem ersten Frost stehen bleiben.

Es sei erwähnt, dass bedingt winterharte Passionsblumen nicht ganzjährig im Kübel draußen gehalten werden sollten. Im Kübel sind die Pflanzen anfälliger, vor allem die Wurzeln, da der Frost nicht nur von oben kommt, wie bei ausgepflanzten Exemplaren, sondern von allen Seiten. Deshalb gilt, entweder auspflanzen oder den Kübel frostfrei Überwintern. Bei entsprechendem (Klein-)Klima und/oder ausreichend milden Wintern, kann aber durchaus auch mal eine Überwinterung im Freien funktionieren.